Wie schon im letzten Artikel geschrieben, war mein Muskelkater immer noch da, als ich gestern ins Training gegangen bin. Und es war, wie sagt man so schön im Neusprech, ein extremes Verlassen der Komfortzone.
Closed Guard Escapes. Es ging schon mit dem Warm-up los. Der Partner lag mit angewinkelten Beinen vor einem. Level change, das heißt den Po soweit runter, dass man fast eine Kniebeuge macht und dann in der ersten Übung seitlich am Partner vorbei und runter mit den Händen an seine Hüfte. In der zweite Übung ging es dann noch zusätzlich mit dem Knie auf den Bauch ( Knee on belly) und dann die Beine wechseln ohne zu Springen ( Windshield Wiper). Und das solange bis die Zeit rum war. Das war nicht gerade Balm für meine Oberschenkel.
Der erste Escape war der sogenannte Dean Lister Escape, der sowohl Gi als auch NoGi funktioniert. Und wie der Escape von Montag beruht er auf dem Aufstehen in die Hocke und dem Beine auseinander stellen und die Hüfte öffnen, um dann mit Druck vom Arm die Beine des Gegner zu öffnen. Auch hier wieder volle Belastung der Oberschenkel. Und ich habe es gemerkt, denn aus der knienden Position die Beine so aufstellen, dass ich in der hockenden Position war, habe schier nicht hinbekommen.
Wir haben an den Escape gleich die weiteren Bewegungen zur Side Control angehängt. Und so war die zweite Übung eine Antwort auf, was ist, wenn mein Gegner mich blockt, wenn ich zur Side Control übergehen will. Und die Antwort war…. wie eine Akrobatik Einlage. OK, OK, so komplex war es auch nicht, aber ein paar Details und eine Bewegungsabfolge die man einhalten muss, um nicht vom Gegner gestört zu werden. Natürlich auch alles auf den Zehen und damit volle Spannung in den Oberschenkeln.
Das Sparring lief wieder sehr gut. Ich konnte meine moderate Geschwindigkeit beibehalten und habe auch sehr gute Abläufe hinbekommen. Zwei Dinge gingen aber gar nicht. Einmal hatte ich meinem Gegner im Guillotine Choke und trotzdem hat er nicht getappt. D.h. ich habe ihn sehr schlecht angesetzt. Und ein Anderer konnte nur durch sein Körpergewicht meine Closed Guard so zerdrücken, dass ich hab tappen müssen. Was natürlich auch wieder voll auf die Oberschenkel ging.
Und so nehme ich zwei Dinge aus dem Training mit. Erstens das ich unbedingt mehr Training für meine Beine brauche. Und zweitens der Dean Lister Guard Escape. Ich finde den Mann ja irgendwie faszinierend. Es war eines der ersten Namen, nach Gracie, den ich wahrgenommen haben in Bezug auf Jiu-Jitsu, als ich mit den ersten Gedanken gespielt habe mich für diese Kampfkunst zu interessieren. Fähig und sehr ruhig wird er beschrieben. Es ist echt schwer, außer den ganzen TV Berichten, weil in sein Haus eingebrochen wurde, etwas von Ihm im Netz zu finden.